Preisträger 2011

2011: Dipl.-Ing. Jean Titze, Dr. Hans-Georg Eils und Dipl.-Ing. Manuel Christian

Anlässlich der öffentlichen Delegiertenversammlung des deutschen Brauertages am 29. Juni 2011 in Berlin überreichte der neu gewählte Präsident des Deutschen Brauer-Bundes Dr. Hans-Georg Eils den Forschungspreis der Deutschen Brauwirtschaft an Manuel Christian und Jean Titze. Die beiden Wissenschaftler werden für die gemeinsam durchgeführte Forschungsarbeit mit dem Titel „Combined Particle Analysis – Eine neuartige Methode in der Brau- und Getränkeanalytik“ ausgezeichnet.

Jean Titze und Manuel Christian haben in ihrer Forschungsarbeit eine neue kombinierte Messmethode zum Einsatz gebracht und in Bezug auf die kolloidale Stabilität und die Gushing-Neigung von Bieren evaluiert.

Der Schwerpunkt der Arbeit von Herrn Titze lag dabei in der Untersuchung und Verbesserung der kolloidalen Stabilität. Insbesondere bei filtrierten Bieren stellt ein vorzeitiges Trübwerden eine deutliche vom Verbraucher wahrgenommene Qualitätsminderung dar, die es zu vermeiden gilt. Durch die kombinierte Anwendung von Partikelladungsmessungen, der Messung von Partikelgrößen und der Partikelgrößenverteilung ist es nun möglich, eine schnelle Vorhersage der kolloidalen Stabilität untergäriger Biere zu treffen und bereits während des Brauprozesses Maßnahmen zu ergreifen, mit denen die Stabilität des Bieres erhöht werden kann.

Das Ziel der Arbeit von Herrn Christian war, das sogenannte Gushing-Phänomen – das spontane und heftige Überschäumen – von karbonisierten Getränken besser zu verstehen und sowohl analytische wie technologische Möglichkeiten zur Minimierung des Gushing-Risikos für die Brau- und Getränkeindustrie zu erarbeiten. Im Bereich der Gushing-Ursachen- und Vorhersageforschung liefert die neu entwickelte Methode der Partikelgrößen- und Oberflächenladungsanalyse wertvolle Hinweise auf die physikalischen Ursachen des Gushing-Phänomens und Ansatzpunkte zur Beurteilung und Quantifizierung des Gushing-Risikos.

Der Beirat der Wissenschaftsförderung der Deutschen Brauwirtschaft hat diese Forschungsarbeit ausgewählt, da hier ein für die Brauwirtschaft bedeutendes Problemfeld erfolgreich untersucht wurde und für die Praxis wichtige analytische Werkzeuge bereit gestellt werden.

Die Forschungsarbeit wurde am Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität der Technischen Universität München unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Dr. Harun Parlar (Lehrstuhl für Chemisch-Technische Analyse und Chemischer Lebensmitteltechnologie), betreut von Prof. Dr. Vladimir Ilberg durchgeführt.